Töpfern - Woche 3 | Ton zentrieren, Wände hochziehen, Zylinder formen
Vor drei Wochen habe ich mit dem töpfern angefangen - Zeit für eine kurze Zwischenbilanz!
Der Töpferkurs bei Denise - db pottery
Nachdem ich einige Tage in einem kleinen Atelier im Oberbaselbiet für mich alleine getöpfert habe merke ich deutlich, wie viel ich vom Intensiv-Kurs bei Denise Kratzer profitiere. Ich empfehle allen, die sich fürs Töpfern interessieren, einen Kurs zu besuchen. Alleine schon deswegen, weil man sich schnell Fehler angewöhnt und es sehr hilfreich ist, wenn ein geschultes Auge regelmässig einen Blick auf die Technik wirft und solche Fehler schnell korrigiert werden können. Ich bin immer wieder erstaunt, wie Denise es schafft, Objekte noch zu retten - nachdem ich längst aufgegeben hätte!
Ausserdem macht es einfach am meisten Spass, in einer Gruppe zu töpfern und Freude und Frust mit anderen zu teilen.
Den Ton zentrieren - das Allerwichtigste
Je mehr Objekte ich auf der Scheibe drehe, desto mehr merke ich: Das Zentrieren ist das Allerwichtigste. Wenn der Ton nämlich von Anfang an nicht richtig auf der Scheibe dreht, entstehen in jedem späteren Schritt Unregelmässigkeiten und es wird schwer, sauber zu arbeiten. Das merkt man insbesondere beim hochziehen der Wände - wenn der Ton herum "eiert", macht es überhaupt keinen Spass! Wenn das Objekt hingegen gut zentriert ist und alles flüssig läuft, ist der Prozess äusserst entspannend und die Bewegungen beinahe "meditativ".
Einige Dinge, die ich gelernt habe:
1. Besonders bei grösseren Stücken Ton ist es wichtig, dass man den Ton nicht erst bei drehender Scheibe in die Mitte bringt sondern bereits vorher versucht, einen Kegel in der Mitte der Scheibe zu formen.
2. Wenn die Scheibe am Anfang sehr schnell dreht und der Ton noch nicht zentriert ist, verrutscht er manchmal so stark, dass man ihn kaum wieder in die Mitte bringt. Mir hilft es daher, die Scheibe am Anfang etwas langsamer drehen zu lassen.
3. Mit dem Daumenballen arbeiten: Die korrekte Handposition ist nicht immer ganz intuitiv. Wenn man aber die Hände richtig positioniert, merkt man sofort, dass das zentrieren deutlich einfacher funktioniert.
4. Verschiedene Ebenen: Man muss nicht den ganzen Ton gleichzeitig zentrieren, sondern kann auch erst die oberste Schicht in die Mitte bringen. Dieses Prinzip wird auch in vielen Youtube Videos gezeigt und ich werde bei der nächsten Gelegenheit versuchen, es besser umzusetzen.
Schwere Objekte, zu dicke Wände
Am Anfang dachte ich im Kurs oft, die Wände würden zu dünn. Nachdem ich nun aber einige meiner ersten Objekte in getrocknetem Zustand betrachtet habe, habe ich gemerkt, dass ich oft noch viel zu viel Ton im Boden und in den Wänden habe. Nachdem mir einige Objekte "zusammengefallen" sind, weil der Ton zu weich wurde, hatte ich ein bisschen Angst vor allzu dünnen Wänden. Ich schätze, diese Sorge muss man aber einfach hinter sich bringen, in dem man öfter übt!
Trocknen und abdrehen
Die korrekte Lagerung und Trocknung ist gar nicht so einfach! Bei meinen Versuchen im Atelier war zum Beispiel die Temperatur deutlich höher als im Studio von Denise und die Objekte sind viel zu schnell getrocknet. Das Abdrehen gleicht dann eher einem "Schleifprozess" als einem "Drechselprozess". Wenn die Schalen und Tassen noch lederhart sind sieht es nämlich etwas wie drechseln aus...
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